Aktualisierung (2013):
Da sich mittlerweile die 2,4Ghz-Technik durchgesetzt hat, kann für den 2,4Ghz-Lehrer-Schüler-Betrieb einfach ein passender Empänger mit schon
vorhandener PWM-Ausgabe verwendet werden ... funktioniert ohne irgendwelche Änderungen am Empfänger perfekt !         


Auf der Suche nach einer passenden Selbstbauanleitung einer Lehrerbuchse mit Einzelübergabe für meine MC22 bin ich auf eine C16-Empfänger-Umbauanleitung zum kabellosen Schüler-Lehrer-Betrieb auf Kurt Moraws Seiten (www.flyheli.de) gestossen .... Da ich schon mehrfach Erfahrung mit dem üblichen kabelgebundenen Graupner-Lichtleitersystem im Lehrer-Schülerbetrieb sammeln konnte und mich das 'Kabelgedöns' eigentlich mehr störte als nützte, weckte natürlich die dort beschriebene kabellose L/S-Verbindung mein Interesse !! Da dies nun mittlerweile bei mir perfekt funktioniert möchte ich hiermit zur weiteren Verbreitung dieser genialen und einfachen Idee beitragen .... das ist die Lösung des Kabelhandicaps ! Alle hier beschriebenen Steckerbelegungen und Schaltungskomponenten beziehen sich auf das Graupner Lehrer-Schüler-System und auf den von mir verwendeten MC22-Sender + C17-Empfänger bzw. CORONA RP4S1 (Synth-Empfänger) ,es findet sich jedoch in allen Empfängern (ausser in den PCM's) das unten beschriebene Signal und somit besteht auch immer die Möglichkeit einen solchen Empfänger zu verwenden ! Als Lehrer- bzw. Schülersender kann natürlich jeder Sender verwendet werden, welcher die Graupner Schülerbuchse bzw. das Graupner-Lichtwellenleitersystem unterstützt ....


  Hier nun meine Erfahrungen mit dem Empfängerumbau bzw. der Funk-Schülerbuchse ... 

  Was geschieht nun genau beim LS-Fliegen?
  Im Lehrersender wird eine Lehrerbuchse (eigenbaufähig) zum Anschluß des Lichtleiterkabels eingebaut. Diese Buchse ist ebenfalls leicht selbst herzustellen dazu jedoch später mehr.
  Dann wird noch ein Umschalter zugeordnet, mit welchem der Lehrer die Steuerfunktionen übergeben und zurückholen kann. Welche Funktionen übergeben werden,
  ist im LS-Menü festzulegen. Da dieser Sender zum Modell funkt, ist hier das Modell komplett mit allen Mischern anzulegen.
  Im Schülersender wird normalerweise eine Schülerbuchse eingebaut (natürlich ebenfalls eigenbaufähig), welche ein PPM-Signal zur Übermittlung an den Lehrersender bereitstellt.
  Dieses Signal wird mittels einem Lichtleiterkabel an den Lehrersender übertragen. Dort wird dieses Signal bei Schülerbetrieb eingespeist, um es an das Modell zu senden.

  Der Schülersender benötigt von der Programmierung her nur ein einfaches 4-Achs-Grundmodell, da der Lehrersender ja weiterhin alle Mischfunktionen übernimmt.
  Im Lehrerbetrieb ist dieses Signal weggeschaltet und wirkungslos, es werden die Steuereingaben des Lehrers an das Modell gesendet.

Das allseits bekannte 'altmodische' Leher-Schüler-System in Aktion ...
          

    ... und hier beim Einsatz der Funk-Schülerbuchse: 
    

  Was wird benötigt (meine Komponenten) ?
  - Lehrersender mit passender Lehrerbuchse (MC22)
  - Schülersender mit Schülerbuchse (MC16/20)
  - PPM Schülerempfänger (z.B. GRAUPNER C17 oder SYNTH CORONA RP4S1)
  - Quarzpaar für Schülersender + Schülerempfänger ... bei Verwendungs eines Synthesizer-Empfängers ist ein solcher natürlich nicht notwendig !!
  - 4 Mignon-Akkus ... oder 4 Batterien
  - Graupenr Lichtwellenverbindungskabel
  - 2* Graupner Servokabel
  - 1* 3,5mm stereo Klinkenbuchse
bei GRAUPNER C17:
  - Quarzpaar für Schülersender + Schülerempfänger
  - elekt. Bauteile: 1*470 Ohm, 1x 47kOhm, 1x BC547
bei CORONA RP4S1:
  - 74HC04 in SMD (bei Reichelt-Elektronik für 0,15€ zu bekommen)
  - 390 OHM SMD Widerstand


  Umbau des GRAUPNER C17-Empfänges o.ä. :
  Das geeignete PPM-Signal muß im Empfänger lokalisiert und mit einer kleinen Transistor- bzw. Treiberschaltung versehen werden.

  Zuerst suchen wir im Empfänger das IC 4017. Das PPM-Signal findet man am P13 dieses IC's ... dieser Baustein dekodiert das interne demodulierte PPM-Signal und weist den einzelnen
  Servos ihre Pulsbreite entsprechend ihrem Ausschlag zu ...                              
                                                                                                                                                                          ... und so sollte das gesuchte internes PPM-Signal aussehen

         

  An diesem Pin sollte sich ein solches PPM-Signal (rechtes Bild) messen lassen ... hierzu muß der Empfänger natürlich normal angeschlossen
  und betrieben werden ... mit Versorgung, Quarz und eingeschaltetem Sender ... ansonsten misst man da nicht's gescheites !!
  Falls man kein Oszilloskop zur Hand hat kann man natürlich 'blind' arbeiten, dies kann aber in wildes Fehlersuchen ausarten 
  Tipp: jeder Elektroladen mit Serviceabteilung, jede Elektrofirma und auch jeder Physiklehrer an den Schulen hat auf ein solches Zugriff ... und welcher Lehrer würde sich nicht über so
  viel elektronisches Interesse eines Schüler freuen und diesem bei einem solchen nicht selbst tatkräftig darin unterstützen ... und fragen kostet nichts !!
  Oder man verwendet einfach seine Soundkarte  ... einfaches Oszilloskopprogramm für die Soundkarte:  http://www.zelscope.com

        

  Diese 'Schaltung' dient zur Invertierung und zur 'Stromverstärkung' des internen PPM-Signals des Empfängers ... da dieses PPM ja eine Leuchtdiode im Lichtwellenstecker ansteuern können muß.
  Diese 'Stromverstärkerschaltung' konnte ich noch problemlos in den von mir verwendeten C17-Empfänger mit integrieren.
  .... PPM_OUT der Transistorschaltung im Leerlauf            .... und so mit angestecktem Lichtwellenkabel          .... hier die Schülerbuchse (mit LWL-Stecker) im 'Testaufbau' 				          
            

  Daß das PPM-Signal am Ausgang der Transistorsschaltung bei Belastung (rechtes Bild) durch das gesteckte Lichtwellenkabel auf ca.2,5V 'zusammenbricht' erklärt sich durch die 
  Durchlassspannung der Photodiode im LWL-Stecker und zeigt dementsprechend die korrekte Funktion dieser an ! 



  Der zusätzliche 1,5k-Pull-Up-Widerstand dient zur weiteren Optimierung des PPM_OUT-Lehrer-Signals .... dieser lässt den Phototransistor im besseren Arbeitspunkt 'spielen'. 
  
  Das invertierte und 'verstärkte' PPM-Signal verbindet man am besten mit dem unbenutzten Empfängerpin des Batterieeingangs ... diesen habe ich auf der Leiterplatte noch aufgetrennt
  (siehe oben rechts), weil da eine Leitung angeschlossen war ... was auch immer. An diesen Steckkontakt wird dann später die Klinkenbuchse für das Lichtleiterkabel über ein Servokabel
  angesteckt. Die Verbindungsweise über den unbenutzten Pin am Empfänger hat den Vorteil, daß man am Empfänger anschlußmäßig nichts verändert und dieser später auch weiterhin 
  noch als normalen Empfänger in einem Modell verwendet werden kann ... man muß sich dann jedoch im klaren sein, daß man dann eigentlich eine nicht mehr zugelassene Empfangseinheit 
  in seinem Modell betreibt.

  Als Versorgungsspannung kann man einen normalen 4-zelligen Empfängerakku oder eine entsprechende Batteriebox verwenden. Dieser Akku wird dann an einen Servoausgang
  des Empfängers angesteckt ... man kann natürlich noch einen Schalter zwischen Batterie und Empfänger vorsehen ... muß aber nicht. 

  Den Akku und den Empfänger kann man zusammen in einen Schrumpfschlauch einschrumpfen und mittels Klettband am Lehrersender befestigen oder bei Verwendung eines
  Senderpultes einfach in's Fach legen. Die Empfangsantenne kann auf eine Länge von 30cm gekürzt bzw. aufgewickelt werden, da ja der Schüler im Normalfall nur wenige Meter
  Abstand zum Lehrer haben wird.

  Das Lichtleiterkabel sollte man, nachdem man die 'Schülereinheit' positioniert hat, auf passende Länge kürzen. 


 Umbau des Scan-Synthesizer-Empfängers CORONA RP4S1 :
  Ein Synthesizer-Empfänger hat natürlich den Vorteil, daß jeder Sender im entsprechenden Frequenzband ohne Wechsel des Sender- bzw. Empfängerquarzes verwendet werden kann.
  Als sehr preisgünstiger Empfänger verwende ich hier den CORONA RP4S1. Dieser ist sehr einfach auf Summensignalausgang umzubauen und man kann Ihn z.T. schon für unter
  20,00€ bekommen !!
  Ohne einen Treiber funktioniert der Frequenzscan nicht mehr richtig, da das Summensignal nicht 'belastbar' ist und schon bei geringster Belastung zusammenbricht. Desweiteren
  arbeitet der interne uC auf 1,8V und somit wäre das Signal vom Pegel her sowieso zu gering !!
  Das Summensignal wird an einem Pad abgenommen, mittles Gatter-IC invertiert und impedanzgewandelt  ... und auf einen Servoausgang gelegt.
  Als geeignetes IC habe ich ein 74HC04 gewählt, welches sechs invertierende Treiber beinhaltet ... verwendet wird hiervon jedoch nur eines !!
  Die nicht benutzten Treibereingänge sollten unbedingt auf ein definiertes Potential ( siehe Schaltung ) gelegt werden, da ansonsten der Baustein intern in's Schwingen geraten kann !!

  Die Belegung ...                                     ... und der 'vorbereitete' Baustein              ...der 'geöffnete' Empfänger'                    ... mit eingebautem 74HC04 + 390R-Widerstand
  

   ... 'gelb' das Summensignal vor dem Treiber ... 'blau' danach !!
Zuerst ist wieder der Summenpunkt zu suchen ... er befindet sich beim CORONA RP4S1 --> siehe Bild!
Das mit isolierten Drähtchen und Lötbrücken vorbereitete IC wird wie abgebildet in dem Empfänger fixiert (Sekundenkleber) und entsprechend dem Bild bzw. der Schaltung verdrahted.
Dabei ist zu beachten, daß der Taster und die entsprechende LED zugänglich bzw. sichtbar bleibt !!

Pin 1/3/5/7 an GND --> z.B. an die Blechabschirmung anlöten.
Pin 14 an +5V --> direkt vorne an die Servostiftleiste
Pin 13 an den Summenpunkt --> siehe Bild
Pin 12 über 390R-Widerstand an den Impulsausgang CH4 --> 

Der SMD Widerstand ( siehe Bild ) ist zu entfernen, da dadurch das bisherige Atmel-Servo-Signal vom Anschlußstift getrennt wird .... wichtig und muß gemacht werden, da ansonsten
der Atmel-uC schaden nimmt !! 
Den ganzen Empfänger wieder einschrumpfen, testen und ... das wars !!

Der Empfänger funktioniert mit dieser Schaltung bei einer Spannung zwischen 3,0 und 5,5V ... wodurch auch als Versorgung eine einzelne Lipozelle denkbar wäre !!


mein Edel-Schülersystem mit C19-Empfänger :

       
  nur mit Akku und Schülerbuchse              Akku mitSchalterkabe & Batteriewächter            alles komplett eingepackt         mit Klett amSender und gekürztem LWL-Leiter
die Lehrerbuchse komplett angeschlossen mit LWL rechts der zugeordnete Momenttaster
Pro / Contra: Vorteile: uneingeschränkte Bewegungsfreiheit im Schülerbetrieb bzw. am Flugsimulator, es kann fast jeder beliebige Sender als Schülersender verwendet werden, man braucht keine Schülerbuchse im Sender Nachteile: man belegt zwei Frequenzen, es wird ein zusätzlicher Akku + Empfänger benötigt
  Links zum Thema:
  Belegungen verschiedener Schülerbuchsen, Schnittstellen für Flugsimulatoren: http://www.k-webdesign.com/modellflug/rc-interface.htm
  Forum kabelloses L/S-System:  http://www.rclineforum.de
  Funtionsbeschreibung L/S-Betrieb: http://www.rc-network.de
  Umbau und Beschreibung mit C16-Empfänger: http://flyheli.helitron.eu/flugsim
  Erfahrungen einses erfolgreichen 'Funkschülers': http://www.mfv-bb.de/input/lehrer_schueler.htm
  einfaches Oszilloskopprogramm für die Soundkarte:  http://www.zelscope.com


  Hoffentlich konnte ich mit meiner Beschreibung einigen Fliegerkollegen im Bezug auf 'kabelloses' Schülerfliegen weiterhelfen ...