Lanzet
Baubeschreibung + neuem Plan
 
Bauplan Lanzet von Robbe       Rippen Lanzet von Robbe

   h... Prototyp fliegt perfekt und somit steht nun ein A0-Papierplan + Stückliste für 
den interessierten Modellbauer zur Verfügung ... Frästeile auf Anfrage 1h

... das fertige Modell


Das Original 'Lanzet von Robbe'
Ende der 70'er Jahre kamen Modell-Deltas und auch Nurflügler in Mode ... so ziemlich jeder der renomierten Modellbau-Firmen hatte ein solches als
Baukastenmodell im Programm ... ob als Segler (Geier von Robbe) oder als 'echte' Speed-Deltas (X-1200 von Graupner, Arrow, Baracuda, etc.) 
 ... natürlich damals alles nur als Verbrenner ... Elektroantriebe waren zu dieser Zeit noch in den Kinderschuhen und nicht wirklich eine 
Alternative zu den herkömmlichen Methanolantrieben.
Die Robbe Lanzet wurde erstmals 1977 auf der Nürnberger Spielwarenmesse vorgestellt und von 1977 bis 1984 von Robbe als Bausatz angeboten.
Auch ich konnte als dreizehnjähriger dem Fliegerchen nicht widerstehen und habe ein solches 1980 erworben, gebaut und geflogen ... 
mit einem OS-MAX 5,8ccm hatte ich damals sehr viel Spass mit diesem Modell ... bis ich im angrenzenden Fluss 'Notwasserte' und das Fliegerchen davonschwamm ;-(

Der damalige Original-Baukasten:

    
... ist heute natürlich nicht mehr zu bekommen ... aber was soll's  ;-) ! 


... warum die Lanzet ?
Irgendwann hat man keine Lust mehr auf immer grösser, schneller, teurer ... wozu auch ... am meisten Spass machen nach über 4 Jahrzehnten Modellfliegerei die 
kleinen Verbrennermodelle ... sich auf AirCombat-Wettbewerben mit 2,5 bis 4ccm-Antrieben zu messen oder einfach nur abends am Platz mit zwei/drei Freunden gemütlich 
'etwas' rumheizen ... genial !

Dann brach bei uns irgendwann die Retrophase aus ... " ... was man doch schon damals für einen Spass mit dem einen oder anderen Modell hatte ... " 
--> also musste was 'neues altes' her ... einer baute nen Rasant, ein anderer einen Stratos und ich widmete mich der Lanzet ... die passt doch perfekt in das 'Retro-Beute-Schema'.
  

... wozu ein neuer Plan ?
Ganz einfach ... auf dem Original-Plan sind nicht alle Teile  (Rippen, Spanten, etc) abgebildet, wodurch sich der Original-Plan nur bedingt zum Nachbau eignet !
Das Modell wurde im CAD komplett neu konstruiert und hier und da natürlich gleich noch etwas optimiert !
Zum Fräsen werden die Einzellteile ja sowieso digital benötigt ... somit zwei Fliegen mit ei... ...... ! 

Änderungen zum Original
1. Die beiden Quer-Höhenruderservos werden nicht im Rumpf sondern in der Fläche 'eingebaut ... dadurch ist
die Anlenkung der Ruder direkter und somit spielfreier möglich. 
Falls jemand vollkommen Retro unterwegs ist, können die beiden Servos + 'mechanischem' Mischer natürlich auch wie 'damlas' im Rumpf
untergebracht werden ... Platz ist da ja ohne Ende !
Falls jemand das Fliegerchen mit einem Elektroantrieb ausstatten möchte/muss ... ist im Rumpf auch mehr als genügend Platz für den Akku vorhanden !! 
... eigentlich ist die Lanzet für moderne E-Antriebe perfekt geeignet ... soll aber hier nur nebenbei und ganz 'klein' erwähnt sein ... Duck und weg ... 1
2. Die Kabinenhaube wird mittels gefrästem Sperrholz-Rahmen und Balsaholz erstellt ... dadurch wird keine tiefgezogene Kunststoffhaube
benötigt ... nicht jeder hat ne Tiefziehmöglichkeit. 
Wer will, kann natürlich auch eine Originalhaube 'auftreiben' oder sich eine selber tiefziehen... der Kabinenrahmen passt nach etwas 'Rundumschliff' natürlich 
für eine solche ! 

3. Die Rippen werden aus 3mm statt aus 2mm Balsabrettchen gefertigt.

4. der Sperrholz-Motorträger ist für einen 4cc-Antrieb ausgelegt ... wer was anderes 'draufpackt' muss den halt anpassen ;-)

5. Das Profil wurde zum Original nur minimal geändert ... die Flugeigenschaften bleiben hierdurch zu 100% identisch zum Original.
Eine modernes 'Speed-Profil' bzw. die entsprechenden Optimierungen wollte ich gezielt nicht machen, da dies die Flugeigenschaften zum Original 
zu sehr ändern würde ... man baut ne Lanzet, also will man ja auch ne Lanzet fliegen.

Anpassungen für Elektroantrieb
Die notwendigen Anpassungen beschränken sich auf das Abtrennen des Motorträgers, das Bohren der Motorbestigungslöcher, Erstellen eines Lochs für 
die Motoranschlussleitungen, Einbau eines Akkubrettes aus 3mm Sperrholz im Bereich des oberen 'Service-Deckels' ... das Servobrett des Gas-Servos fällt dann
natürlich weg !

los geht's
Der Original-Plan bzw. die Explo-Zeichnung der Lanzet sind mittlerweile frei im Internet verfügbar und waren dementsprechend 
auch schnell gefunden, gezogen und eingescant.

Original Bauplan & Explosionszeichnung der Lanzet:
Bauplan Lanzet von RobbeExplositionzeichnung Lanzet von Robbe

... der Originals-Plan wird als 1:1 Vorlage in's CAD eingebunden ... die Spanten, das Leitwerk, etc. können dann recht
einfach nachgezeichnet werden ... das Modell soll ja auch möglichst dem Original entsprechen ... einfacher, schneller 
und genauer geht's nicht !

Das Profil der Wurzel- und Endrippe werden mit Hilfe eines Profilprogrammes 'gesucht'.
Das Original liegt ziemlich nahe am NACA0007 mit angepasster 'Dicke'' ... Wurzelrippe 7,5%, Endrippe 13,5% und leicht mod. Dickenrücklage. 
Da im Original-Plan nur die Wurzel- und die Endrippe abgebildet sind, wurde die Tragfläche mit Hilfe des Programmes Wing-Designers
nachgebildet ... somit bekommt man alle 7 Rippen inklusiver Holme etc. perfekt abgebildet.

... so entsteht dann Stück für Stück im CAD ein komplett neuer Plan ... 
natürlich im Gegensatz zum Original-Plan mit allen Spanten, Rippen, etc !

 Bauplan Lanzet von Robbe


... hier entsteht die Flächen im Wing-Designer 
Bauplan Lanzet von Robbe


... dann der Vorab-Check des Rumpfes im 3D-Programm ... erst wenn da virtuell alles passt 
wird real gefräst ... spart ne Menge Holz und Nerven ;-)

Lanzet von Robbe 


... dann werden die zu fräsenden DXF-Dateien erstellt ... die Rumpfwand und der Rippensatz 
werden natürlich zweimal benötigt !
DXF Lanzet von Robbe


... eine 1000mm-Fräse ist eine feine Sache ;-)  ... ansonsten sind die 'langen' DXF-Daten noch 'aufzuteilen'
  ... mein Maschinchen bei der Arbeit ... 

  ... die ersten Teile entstehen ... 

Die weiteren Bauschritte werden nur als Bildfolge eingestellt, da der Bau ist eigentlich selbsterklärend ist !
Bilder sagen mehr als Worte ;-) 


Rumpf:
zu beachten:
- beim Verkleben des Motorträgers ist auf den korrekten 'linken' Seitenzug zu achten ... siehe Plan !
- die Maserung der Bodenbeplankung ist unbedingt quer und dabei einen Deckel mit ca. 100mm Länge für den Zugang zum Tank vorzusehen !

... die Holmgurte, Heckverstärkung werden vorab 'plan' augeklebt ... dann entsteht mittels Spanten der Rumpf ...
     

  

... Details am Heck ...
   

... Bodenbeplankung ...
  

... die Balsaverkleidungen am Heck und an der Nase werden verklebt ...
--> ein altes Motorengehäuse dient als 'Schablone' ...
    

... Tankklappe mit der entsprechenden 'Fixierung' nicht vergessen ...
 

... vorne & hinten fertig verschliffen ...
  

... somit kann's mit der Kabinenhaube weiter gehen ....

Kabinenhaube:
... der Rahmen wird auf dem Rumpf zusammengeklebt, mit 10mm Balsaleisten aufgefült und verschliffen ... fertig !

Lanzet von Robbe Lanzet von Robbe Lanzet von Robbev Lanzet von Robbe Lanzet von Robbe 
Lanzet von Robbe  

... mit dem Bau der Fläche geht's dann weiter !


Fläche:
zu beachten:
- die beiden Flächenhälften werden getrennt aufgebaut und erst später mit dem Rumpf verklebt ... man kann diese natürlich auch direkt am zuvor gefertigten Rumpf 'bauen' ... 
hierzu müssen die Rippen jedoch zusätzlich zu den 'Stützfüsschen' nochmal um ca. 25mm höher unterlegt werden
- die 6x2mm und 10x2mm Kiefernholme haben beim getrennten Flächenbau zum Rumpf hin ca. 20-30mm Überstand zur Würzelrippe
- die beiden 'kurzen' 10x2mm Verbinder werden erst beim Verkleben der Flächen mit dem Rumpf eingeklebt
- keine zwei gleiche Flächenhälften bauen ... alles schon passiert ;-) 
- beim Anordnen der Rippen auf rechten Winkel der Rippen zur Endleiste hin achten

... beim getrennten Aufbau der Flächenhälften geht's mit dem Anordnen/Ausrichten der Rippen und Verkleben der Holme & der 12x6mm-Endleiste los ...
     

   

... Beplankungen, Rippenaufleimer, Randbogen und Holmverkastungen werden fixiert und verklebt ...
    

   

... nun werden die Flächen ausgerichtet, die 10x2mm Flächenverbinder eingeklebt und nach dem 
Trocknen des Klebers werden die Flächenhälften auch gleich wieder mittels Säge getrennt ...
  

... nach dem verschleifen aller 'Kanten' dürfen die beiden Flächenhälften mal 'Probesitzen' ... 
 

... dann wird bespann, den 'kritischen' Stellen entsprechend versiegelt und 2k-lackiert ...
  


Technik:
zu beachten:
- der Auspuff sollte direkt nach hinten rausblasen ... ansonsten hat man ne ganz schöne Sauerei !
- am Akku nicht sparen ... kann man ruhig was grösseres (mind. AA ) vorsehen ... Gewicht in der Nase kann man nicht genug haben !
- Druckpropeller notwendig ... ist zwar selbstredent ... muss aber immer mal wieder auch am Platz die Thematik beim pushenden Verbrenner erläutern !
hierzu müssen die Rippen jedoch zusätzlich zu den 'Stützfüsschen' nochmal um ca. 25mm höher unterlegt werden
- die 6x2mm und 10x2mm Kiefernholme haben beim getrennten Flächenbau zum Rumpf hin ca. 20-30mm Überstand zur Würzelrippe
- die beiden 'kurzen' 10x2mm Verbinder werden erst beim Verkleben der Flächen mit dem Rumpf eingeklebt
- keine zwei gleiche Flächenhälften bauen ... alles schon passiert ;-) 
- beim Anordnen der Rippen auf rechten Winkel der Rippen zur Endleiste hin achten

... steckbarer Flitschenhaken mittels eingeklebtem Messingröhrchen und Alu-Niete ...
a a ... der 'hässliche' Haken rechts dient zum Aushängen des 'Haubengummis' ...

 ... die 'Technik ist drin ... in der Nase mussten noch ca. 100Gr. Blei untergebracht werden ...
 ... die zu erkennende Kabinenhaubenbefestigung ist simpel, funktionell und vollkommen ausreichend ...

... der Motor darf dann auch schon mal an seiner neuen Wirkungsstätte Platz nehmen, 
die 'Schalldose' braucht natürlich noch ne 'Modifizierung' ,-) ...
 ... ein OS MAX 25FX soll's werden 
... die 'Schalldose' braucht natürlich noch ne 'Modifizierung'  ,-)

... der 180ml-Tank an seinem Platz ... immer nochmal im Tütchen, dadurch erkennt mann sofort ein Leck ...
  ... und Deckel drauf ...

Auspuffmodifikation von Nöten ... gedrehtes neues Deckelchen + gepresstes Röhrchen und nen M3er-Gweinde rein ... 
aa  ... Schalldämpfer ist  soweit fertig modifiziert ... aber ...

... Querruder mussten dann noch etwas ausgespart werden ... ist dem gedrehten 'unten hängenden' Auspuff geschuldet ;-)
   

  ... danach sieht der Motoreneinbau soweit gut aus ...

... Servos an ihrem Platz ... die Ruderservos werden an den 1,5mm Sperholzdeckeln montiert eingeschraubt.
   ... ohne mech. Mischer scheint das Gasservo etwas verloren ... 
... in dem freien Bereich wurde 'damals' der mech. Schiebemischer mit den beiden Ruderservos untergebracht ...

Zwei Grüne für Ruderanlenkung von oben: 
1. die Hauptgkräfte wirken beim 'Höhe geben' - dabei sollte das Gestänge immer auf auf Zug arbeiten ... dadurch entsprechend 'direkter' wirkend !
2. um das Modell mittels Rampe flitschen zu können, sollten sich an der Flächenunterseite keine Ruderhörner oder Gestände befinden !
a

... so sieht das Fliegerchen nun  'ready to rumble' aus ... langsam wird's spannend ;-)
 ... 1550gr. ohne Sprit ... das passt !

... Erstflug bei bestem Winterwetter ... fliegt auf Anhieb perfekt ... wie früher halt ... !
   

... natürlich mit meinem damaligen Sender ... eine 'Multiplex Royal-Modul' aus den 80'ern 
Royal-Modul Royal-Modul ... das geschulte Auge erkennt aber den Jeti-Umbau 

... es wird bald noch ein Video geben ... also immer mal wieder reinschauen !

Fazit
Aufwand:
Ein großer Teil des Aufwandes war die Erstellung des neuen Planes und dem nachfolgenden Generieren der Fräsdaten ...
da geht doch eine Menge Zeit für drauf !
Der eigentliche Bau ist dann mit dem erstellten Frästeilesatz doch recht zügig zu bewerkstelligen ... ist halt ein noch richtig zu
bauendes Modell ... ein Flieger aus echtem Holz ... also aus Brettchen, Leisten, Bügelfolie und so ... sowas kennt ja heutzutage nicht mehr jeder ! 

Start:
... beim Jungfernflug hat auf Anhieb alles gepasst ... Ruder 2mm 'nach oben' getrimmt ... Schwerpunkt nach Plan ist perfekt !
... mit dem 4cc-Antrieb ist der Flieger problemlos auch alleine von Hand startbar !
... Flitschenstart mit oder ohne Rampe funktioniert perfekt !

Fliegen: 
... der Flieger ist je nach gewählten Ruderausschlägen gemütlich bis recht wendig fliegbar ... also für jeden was dabei '-)
... Flugerfahrung sollte aber schon vorhanden sein ... ist halt ein Delta und kein Motorsegler ! 

Landung:
... die Landung mit stehendem Antrieb ist absolut problemlos ... ein sauberes ausgleiten ist ohne grosses 'gerudere' möglich !
... einfach in 100Meter Höhe mal den Motor aus machen und sich dann mit den Segeleigenschaften vertraut machen.

Optik:
... ein Delta halt ... fällt irgendwie immer auf ... !
... feines Retro-Fliegerchen ... man glaubt nicht, wieviele die Robbe-Lanzet aus Ihrer Jugend kennen und lieben !    

Verbesserungen:
... da gibt's nix zu verbessern ! 1

Technische Daten   
Masstab:			masslich/optisch 100% identisch der originalen Robbe-Lanzet   
Spannweite:		924mm
Länge: 933mm
Antrieb: VB 3,5-6,5ccm mit Tank 150-200ml oder elektrisch 500-700W 3/4S Steuerung: Steuerung: Höhe/Quer (Delta-Mischer, 2 Servos), Gas Servos: 2x HS81 auf Quer, 9gr-Servo. auf Gas Wurzelrippe: NACA_7,5%-mod 539mm
Aussenrippe: NACA_13,5%-mod 125mm Schränkung: 0°
V-Form: keine Pfeilung: 417mm
Schwerpunkt: 235mm +/-5mm
Abfluggewicht: ca. 1,6kg
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